Die erste Runde der CESOP-Meldungen ist abgeschlossen – Zeit zum Durchatmen und Reflektieren für Zahlungsdienstleister in ganz Europa. Hinter den Kulissen brodelte es in den letzten Monaten, als Experten fieberhaft daran arbeiteten, die komplexen Anforderungen dieses neuen Meldeverfahrens zu meistern. Doch was genau verbirgt sich hinter CESOP, welche Herausforderungen mussten gemeistert werden und was bedeutet das für die Zahlungsverkehrsbranche?

Ein Blick zurück: Die Entstehung eines neuen Standards

Die Grundlagen für CESOP (Central Electronic System of Payment information) wurden bereits 2020 mit den Verordnungen (EU) 2020/283 und 284 gelegt. Konkretisiert wurde das Verfahren jedoch erst 2022 mit dem Inkrafttreten der Durchführungsverordnung (EU) 2022/1504, den “European Guidelines” und der nationalen Umsetzung in Form des Umsatzsteuergesetzes. Ziel dieser Regelungen ist es, die Transparenz im Zahlungsverkehr zu erhöhen und Steuerhinterziehung und Geldwäsche effektiver zu bekämpfen.

Die Branche stand vor einer Herkulesaufgabe: Die neuen Regelungen mussten analysiert, interpretiert und auf die individuellen Geschäftsmodelle der Zahlungsdienstleister angewendet werden. Dabei tauchten immer wieder Unklarheiten auf, wie etwa die genaue Bestimmung des Ursprungs- und Ziellandes einer Transaktion oder die Besonderheiten für grenzüberschreitende Zahlungsdienstleister. Besondere Herausforderungen ergaben sich zudem aus der unterschiedlichen Auslegung und Umsetzung der Regelungen in den einzelnen EU-Mitgliedstaaten.

Technische Herausforderungen und Hürden

Auch die technische Umsetzung war eine Gratwanderung:

  • Datenchaos bei Subdienstleistern: Banken und Zahlungsdienstleister, die auf Subdienstleister zurückgreifen, sahen sich mit einem Wirrwarr aus inkompatiblen Formaten, fehlenden Informationen und knappen Fristen konfrontiert.
  • Das neue Meldeverfahren des BZSt: Die Meldung über das zentrale elektronische Zahlungsverkehrssystem (CESOP) erforderte ein neues Verfahren, das nicht ohne Tücken war.
  • Validierungshürden: Die unterschiedlichen Validierungsschemata der EU und Deutschlands sorgten für zusätzliche Kopfschmerzen.
  • Überraschungen in letzter Minute: Kurz vor dem Abgabetermin tauchten unerwartete Probleme auf, wie abweichende Formate bei Steuernummern oder spezielle Länderkennungen.

Trotz dieser Stolpersteine haben viele Banken und Zahlungsverkehrsdienstleister ihre erste CESOP-Meldung erfolgreich eingereicht - ein Beweis für ihre Anpassungsfähigkeit und Kooperationsbereitschaft.

Auf zu neuen Ufern: Was bringt die Zukunft?

Nach Abgabe der Daten warten alle gespannt auf die Rückmeldung der Behörden. Werden die Daten akzeptiert oder müssen Korrekturen vorgenommen werden? Letzteres könnte sich als schwierig erweisen, da Änderungen oft nicht einfach von Hand vorgenommen werden können. Wir haben bereits erste Korrekturansätze vorbereitet, um das Risiko zu minimieren.

Im Herbst stehen weitere Änderungen des Schemas an, die sich auf die Struktur der Meldungen auswirken könnten. Diese Änderungen betreffen die Kardinalität der AccountIdentifier im Schema. Sie sind vorerst nicht verbindlich, aber es bleibt abzuwarten, ob dies dauerhaft der Fall sein wird. Die Unternehmen sollten jedoch bereit sein, flexibel auf diese Änderungen zu reagieren.

CESOP: Ein weiterer Schritt in Richtung Transparenz

CESOP ist ein weiterer Schritt zu mehr Transparenz und Sicherheit im Zahlungsverkehr. Die systematische Erfassung von Zahlungsdaten kann dazu beitragen, Steuerhinterziehung und Geldwäsche effektiver zu bekämpfen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Meldeverfahren in der Praxis bewährt und welche langfristigen Auswirkungen es auf die Branche haben wird.

Sind Sie bereit für die Zukunft des Zahlungsverkehrs?

Die erste CESOP-Meldung war erst der Anfang. Die Reise geht weiter und es bleibt spannend zu beobachten, wie sich das Meldeverfahren entwickelt und welche neuen Herausforderungen und Chancen sich daraus ergeben.

Haben Sie Fragen zu CESOP oder benötigen Sie Unterstützung bei der Implementierung? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unser Expertenteam steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, damit Sie die Anforderungen von CESOP meistern und die Zukunft des Zahlungsverkehrs erfolgreich gestalten können.

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Steffen Weiss
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